Am 14. Juni waren die Vorschüler der Kitas ?Sterntaler? und ?Kinderoase? von der Sparkassenversicherung Sachsen im Rahmen der Spielprojekte zu einer Ausfahrt mit einem Reisebus zum Schloss Rochlitz eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Kinder in Rochlitz an und waren von dem imposanten Bauwerk des Schlosses fasziniert. Die Mauern des 1000 Jahre alten Gebäudes können viele geheimnisvolle Geschichten von Königen, Kaisern und Fürsten und deren Familien und Untergebenen erzählen.
Darauf waren die Kinder sehr gespannt. Im Burghof wurden wir herzlich von Ritter Toni und einem Burgfräulein begrüßt. Anschließend tauchten wir in die Welt von historischen Spielen früherer Jahrhunderte ein. Damals war an Bausteine aus Plaste, Computer und Barbiepuppen nicht zu denken. Die Kinder stellten in dieser Zeit ihre Spielsachen mit Hilfe der Eltern teilweise selbst her. Schon von klein auf wurden sie auf ihre zukünftigen Rollen im Schloss vorbereitet. So mussten sie z.B. reiten und fechten üben.
Kleine Ritter ?kämpften? mit Schild und Schwert, spielten mit einem Ball aus Leinen und Sand, liefen auf Stelzen, schwangen altertümliche Hula-Hoop-Reifen aus Weidenruten und versuchten sich im Eierlauf mit Holzlöffel und Walnüssen. Auch die Spielknochen, Puppen aus Filz und Wolle sowie Figuren aus Gips wurden von allen bestaunt. Einige Kinder erfanden sogar eigene Spielideen mit den altertümlichen Spielsachen.
Mit dem Burgfräulein ging es dann zu einem spannenden Streifzug durchs Schloss. Im Tafelsaal, dem größten Raum des Schlosses, konnten die Kinder ein Pferderennen nachspielen. Die Pferde mussten mit den Füßen bewegt werden und das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Doch die Kinder hatten ganz viel Spaß dabei.
Anschließend ging es in die Schlosskapelle, dorthin waren die Schlossbewohner zum Gebet eingeladen. An den Wänden befindet sich noch heute die 600 Jahre alte Malerei im Original. Über Wendeltreppen und lange Gänge gelangten wir in einen Raum, in dem alte Rüstungen ausgestellt waren. Jede wiegt etwa 20 Kilogramm, so dass die Ritter damals also richtig zu schleppen hatten. Und sie trugen tatsächlich auch manchmal Röcke mit der sogenannten ?Angeberrüstung?.
Riesige Kessel, ein großer Herd, Töpfe und Löffel sowie ein funktionsfähiger Abzug und auch geräucherter Speck waren in der sogenannten ?Schwarzküche? anzuschauen. Da früher mit offenem Feuer gekocht wurde, färbten sich die Wände schwarz und so kam die Küche zu ihrem Namen. Ein wenig ängstlich betraten die Kinder die Wendeltreppe in Richtung Gefängnis. Dorthin wurden die Gefangenen über eine Falltür hin abgeseilt und mussten bis zu ihrer Verurteilung in dem kalten dunklen Raum ohne Licht und Toilette bleiben. Das war schon alles ein wenig gruselig. Nur das Schlossgespenst ist uns an diesem Tag nicht begegnet, wahrscheinlich schläft es tatsächlich tagsüber und spukt nur nachts herum.
Am Ende der Führung wurde es noch etwas aufregend. Ein ungeplanter Feueralarm, welcher sich glücklicherweise als Fehlalarm herausstellte, forderte unseren Orientierungssinn, um das Schloss sicher zu verlassen. Nach diesem abenteuerlichen Ende unseres Schlossbesuches ließen wir diesen spannenden Vormittag mit einem köstlichen Picknick auf der Wiese am Ufer der Mulde ausklingen, bevor es mit dem gemütlichen Reisebus wieder zurück in Richtung Heimat ging.
Ein herzliches Dankeschön an die Sparkassen-Versicherung Sachsen, die aus Anlass ihres eigenen 30-jährigen Bestehens in diesem Jahr 30 Spiel-Projekte der Kinderarche Sachsen unterstützt, darunter auch diesen tollen Ausflug zum Schloss Rochlitz.