unter diesem Motto engagieren sich schon seit mehreren Jahren viele Träger, Pädagogen und Eltern für einen besseren Personalschlüssel in Sachsens Kindertagesstätten. Auch viele unserer Eltern haben durch ihre Unterschrift unter die Petition, welche mit 77.000 Unterschriften eine der größten bisher eingereichten Petitionen im sächsischen Landtag ist, diese Forderung unterstützt.
Am 26. August nahm ich stellvertretend für unsere Einrichtung an der Bollerwagendemonstration in Dresden teil. Mehrere hundert Erzieher und Eltern setzen sich so für eine bessere Betreuung ein. Eine überwältigende Zahl an Schlüsseln wurde am Kultusministerium aufgehängt. Natürlich habe ich unseren Schlüsselbund, welcher durch die Schlüssel unserer Familien erst so überwältigend groß wurde, direkt an die Türklinke gehängt und somit unseren Forderungen symbolisch Nachdruck verliehen.
Enttäuschend zu sehen, dass Sicherheitsbeamte, uns die angebrachten Schlüssel darunter auch unsere buchstäblich vor die Füße warfen.
Um ein weiteres deutlich sichtbares Zeichen zu setzen, beteiligten wir uns am sachsenweiten Kita-Aktionstag der Kampagne "Mehr Zeit für Kinder" am 29. August. Wir haben unsere Familien gebeten, an diesem Tag ihre Kinder zu Hause zu betreuen, mit ins Büro zu nehmen oder die Oma zu bitten, damit in der Kita endlich Zeit ist für die Dinge, die wir sonst in unserer Freizeit erledigen: Portfolioarbeit, Schränke und Lagerräume aufräumen, kleine Reparaturen, Materialien für Kinder zusammenstellen, Garderoben fürs neue Kiga-Jahr vorbereiten etc. Alle waren spontan bereit, uns zu unterstützen und ließen ihre Kinder an diesem Tag wenn möglich zu Hause. Herzlichen Dank! Es bedeutet uns sehr viel, um diese Unterstützung zu wissen. Dieser Freitag war für uns kein "Frei"-Tag. Wir gestalteten gemeinsam mit den anwesenden Kinder eine große Uhr, auf welcher steht, für was sie sich Zeit wünschen: Zeit zum Vorlesen, Zeit zum Trösten, Zeit zum Toben, Zeit zum Spielen, etc. Außerdem stellten wir die Silhouette einer Erzieherin auf, auf der zu sehen ist, was wir in unserer Freizeit noch zu erledigen haben: Elterngespräche und Kindergeburtstage vorbereiten, Entwicklungsberichte schreiben, aufräumen etc. Außerdem haben wir diesen Tag genutzt, die Garderobenfächer neu zu kennzeichnen, alle Räume unter die Lupe zu nehmen, Bildungs- und Lerngeschichten zu schreiben, Entwicklungsgespräche und den Elternabend vom 26. September vorzubereiten und und und...
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, allen Familien im Namen ihrer Kinder und des Teams des Kinderhauses "Sterntaler" für Ihre Unterstützung bei den verschiedenen Aktionen zu danken.
Nun hoffen wir sehr, dass die sächsische Politik die Priorität endlich wieder auf Kinder und Familien legt. Kinder brauchen Zeit und Erwachsene, die Zeit haben und sich einlassen können.
Katrin Leschak
Einrichtungsleiterin Kinderhaus "Sterntaler"