Am 14. Juni 2022 waren die Wackelzähne des Kinderhauses "Sterntaler" von der Sparkassenversicherung und von der Kindertagesstätte "Kinderoase" im Rahmen der Spielprojekte zu einer Ausfahrt mit einem Reisebus zum Schloss Rochlitz eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Vorschüler der beiden Kitas in Rochlitz an und waren von dem imposanten Bauwerk des Schlosses Rochlitz fasziniert. Die Mauern des 1000 Jahre alten Schlosses können viele geheimnisvolle Geschichten von Königen, Kaisern und Fürsten und deren Familien und Untergebenen erzählen. Darauf waren die Kinder sehr gespannt.
Im Burghof wurden wir herzlich von Ritter Toni des Schlosses und einem Burgfräulein begrüßt. Anschließend tauchten wir in die Welt von historischen Spielen frühere Jahrhunderte ein. Damals war an Bausteinen aus Plaste, Computer und Barbiepuppen nicht zu denken. Die Kinder stellten in dieser Zeit ihre Spielsachen mit Hilfe der Eltern teilweise selbst her. Schon von klein auf wurden die Kinder auf ihre zukünftigen Rollen im Schloss vorbereitet. So mussten sie z.B. reiten und fechten üben.
Die Vorschüler bekamen die Möglichkeit die Spielsachen von damals praktisch auszuprobieren und waren davon mehr als begeistert. Besonders das Bogenschießen hatte das Interesse der Kinder und auch der Erzieherinnen geweckt und so wurden die Bögen mehrmals gespannt. Kleine Ritter "kämpften" mit Schild und Schwert, spielten mit einem Ball aus Leinen und Sand, liefen auf Stelzen, schwangen altertümliche Hulahopp Reifen aus Weidenruten und versuchten sich im Eierlauf mit Holzlöffel und Walnüssen. Auch die kleinen Spielknochen, Puppen aus Filz und Wolle sowie Figuren aus Gips wurden von allen bestaunt. Einige Kinder erfanden sogar eigene Spielideen mit den altertümlichen Spielsachen.
Mit dem Burgfräulein ging es dann zu einem spannenden Streifzug durch mehrere Räume des Schlosses. Im Tafelsaal, dem größten Raum des Schlosses konnten die Kinder ein Pferderennen nachspielen. Die Pferde mussten mit den Füssen bewegt werden und das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Doch die Kinder hatten ganz viel Spaß dabei.
Anschließend ging es in die Schlosskapelle, dorthin waren die Schlossbewohner zum Gebet eingeladen. An den Wänden befindet sich noch heute die 600 Jahre alte Malerei im Original.
Über Wendeltreppen und lange Gänge gelangten wir in einem Raum, in alte Rüstungen, welche ein Gewicht von ungefähr 20 kg haben, ausgestellt waren. Die Ritter hatten also damals richtig zu schleppen. Und sie trugen tatsächlich auch manchmal Röcke mit der sogenannten "Angeberrüstung".
Riesige Kessel, ein riesiger Herd, Töpfe und Löffel sowie ein funktionsfähiger Abzug und auch geräucherter Speck waren in der sogenannten "Schwarzküche" anzuschauen. Da früher mit offenem Feuer gekocht wurde, färbten sich die Wände schwarz und so kam die Küche zu ihrem Namen. Ein wenig ängstlich betraten die Kinder die Wendeltreppe in Richtung Gefängnis. Dorthin wurden die Gefangenen über eine Falltür hin abgeseilt und mussten bis zu ihrer Verurteilung in dem kalten dunklen Raum ohne Licht und WC bleiben. Das war schon alles ein wenig grusselig. Nur das Schlossgespenst ist uns an diesem Tag nicht begegnet, wahrscheinlich schläft es tatsächlich tagsüber und spukt nur nachts herum.
Am Ende der Führung wurde es noch etwas aufregend. Ein ungeplanter Feueralarm, welcher sich glücklicherweise als Fehlalarm herausstellte, forderte unseren Orientierungssinn, um das Schloss sicher zu verlassen.
Nach diesem aufregenden Ende unseres Schlossbesuches, ließen wir diesen spannenden Vormittag mit einem köstlichen Picknick auf der Wiese am Ufer der Mulde ausklingen, bevor es mit dem gemütlichen Reisebus wieder zurück in Richtung Heimat ging.
Ein herzliches Dankeschön an die Sparkassen-Versicherung Sachsen, die aus Anlass ihres eigenen 30-jährigen Bestehens in diesem Jahr 30 Spiel-Projekte der Kinderarche Sachsen unterstützt, darunter auch diesen erlebnisreichen Ausflug auf das Schloss Rochlitz und an Conny Förster, Einrichtungsleiterin der Kinderoase, welche uns dazu eingeladen hat.