Die Entstehung eines besonderen Stadtwappens

19. Februar 2016

Seit Beginn des Kindergartenjahres im September 2015 beschäftigen wir uns mit dem Thema: ?Unsere Heimat?. Im Zusammenhang mit dem Erkunden unserer Heimatstadt Crimmitschau sind wir auf unser ?Stadtwappen? gestoßen, welches die Stadtmauer und die roten Türme als Wahrzeichen der Stadt zeigen. In Vorbereitung unseres diesjährigen Sommerfestes entstand die Idee, dieses Wappen zu filzen. Mit einer genauen Vorstellung wie es aussehen sollte, machten wir uns am 18.Februar auf den Weg ins Textilmuseum in Crimmitschau. Frau Wiener und ihre Kollegin, beide Mitarbeiterinnen  des Museums, erwarteten uns schon in den altehrwürdigen Räumlichkeiten der historischen Tuchfabrik Gebrüder Pfau.  Wo einst Schiffchen über die Webstühle flogen und Spindeln tanzten haben wir schon in den vergangenen Jahren unseren großen Sterntaler und unser Kinderhauswappen gemeinsam gefilzt.

Filzen mit Wolle und Seifenlauge ist eine sehr alte Methode, aus losen Fasern ein Gewebe herzustellen. Fast jeder kennt die Situation, wenn man den geliebten  Wollpullover eingelaufen aus der Waschmaschine zieht! Genau dieser Vorgang geschieht auch beim Filzen: Mit Hilfe von heißem Seifenwasser und viel Rubbeln und Reiben entsteht die Verfilzung und die Fasern verhakeln sich ineinander.
Die sinnlichen Erfahrungen beim Filzen begeisterten und faszinierten erneut die Kinder. ?Oh, die Wolle ist ja ganz weich.? ?Sie riecht aber komisch.?  ? Sie sieht ja aus wie Wolken.? So beschrieben die Kinder ihre Wahrnehmungen.
Nachdem alles vorbereitet war, konnten wir beginnen. Erst hieß es, unserem Wappen eine äußere Form zu geben, dann fanden die Motive  ihren Platz und anschließend gestalteten wir es noch mit den passenden Farben aus. Damit uns beim Filzen nichts ?verruschelt?, deckten wir unser Wappen mit einer ?Gardine? erstmal zu.  Jetzt wurde es spannend, wir befeuchteten es mit Seifenlauge, um es anschließend mit  viel Fingerspitzengefühl, Geduld und Ausdauer fest zu verfilzen. Wie es bei einer Gemeinschaftsarbeit ist,  war es auch nicht immer einfach, abzuwarten und den anderen beim Tun zuzusehen.
Aber es wirkte auch sehr beruhigend auf uns, sodass es zeitweise ganz still war.
Und so hielten wir am Ende ein wunderschönes und einzigartiges  Stadtwappen in den Händen. Ein kleines Picknick belohnte uns für unsere Mühen.
Wir bedanken uns auf das Herzlichste bei Frau Wiener und Ihrer Kollegin für die geduldige Unterstützung und Begleitung bei diesem Projekt.