Auch wenn Sie noch so klein sind, Kinder nehmen bereits im Kindergarten-Alter am Straßenverkehr als Fußgänger, Rad- oder Rollerfahrer und als Mitfahrer im Auto teil. Entwicklungsbedingt sind gerade Kindergartenkinder im Straßenverkehr besonders gefährdet. Unfälle mit Kindern gehören nach wie vor zum traurigsten Kapitel unseres Verkehrsalltages. Im Durchschnitt kam im Jahr 2015 alle 19 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren im Straßenverkehr zu Schaden.
Kindern im KiTa-Alter fällt es entwicklungsbedingt schwer, sich im Straßenverkehr sicher zu bewegen. Denn auf Grund ihrer geringen Körpergröße können sie sich nur schwer einen Überblick verschaffen, Geschwindigkeiten und Geräusche richtig einschätzen und zuordnen. Außerdem sind sie leicht ablenkbar.
Der beste Schutz vor Unfällen ist daher eine gute und sorgfältige Verkehrserziehung. Ebenso wie die Eltern tragen auch wir als Kinderhaus eine Verantwortung, die Kinder fit für den Straßenverkehr zu machen. Neben den regelmäßigen Belehrungen zum Verhalten im Straßenverkehr und den zahlreichen Ausflügen haben wir uns in Sachen Verkehrserziehung Unterstützung ins Kinderhaus geholt.
Im Juli luden wir Herrn Möse von der Verkehrswacht Zwickauer Land ein, um unsere Wackelzähne fit für den Straßenverkehr zu machen und somit unter anderem den Schulweg später eigenständig bewältigen zu können.
Mit verschiedenen Übungen und Spielen wurden Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Verständigungsfähigkeit gefördert. Am ersten Tag lernten die Kinder im Spiel mit dem "Verkehrszeichenmemory" verschiedene Zeichen und deren Bedeutung kennen. Beim Geräusche raten, hieß es gut zu zuhören, um das passende Fahrzeug zuordnen zu können. "Links, rechts, links"- unzählige Male übten wir das aufmerksame Schauen beim Überqueren einer Straße. Nur gut, dass wir unsere Rollerbahn dafür gleich nutzen konnten. Die kleineren Sterntaler mimten dabei die Auto- und Motorradfahrer, welcher an der Ampel warten oder fahren durften. Aber auch das notwendige Tragen eines Fahrradhelmes war Thema. Die Wackelzähne kannten das Experiment mit dem Ei und dem Helm zwar schon von ihrem "Erste Hilfe"- Kurs, aber die Wirkung war ebenso nachhaltig.
Beim Ausschneiden der Ampelmännchen waren Fingerfertigkeit und Genauigkeit gefragt. Aufgeklebt auf eine Klammer konnten die Kinder diese als Erinnerung an ihre T-Shirts heften.
Am zweiten Tag wagten wir uns in den wahren Straßenverkehr. Nun waren wir gespannt, was wir alles noch wussten und ob wir wieder sicher im Kinderhaus ankommen würden. Von unseren Ausflügen in die Natur wussten wir natürlich, wie man sich richtig im Straßenverkehr verhält, aber es immer wieder zu üben schadet ja nicht. Wir zeigten Herrn Möse unseren zukünftigen Schulweg, schauten natürlich vor dem Überqueren der Straße nach links, rechts, links und testeten, ob die Autofahrer an der Fußgängerampel auch rechtzeitig anhalten. Mit der Erfahrung, immer sehr aufmerksam zu sein und lieber einmal einen Moment länger stehen zu bleiben als sofort los zu laufen, kamen wir gesund und munter wieder im Kinderhaus an.
Herzlichen Dank an Herrn Möse, welchem es mit seiner sehr kindgerechten und geduldigen Art gelang, uns das notwendige Wissen für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr spielerisch und abwechslungsreich zu vermitteln.