Kinderarche Sachsen e.V.
Anerkannter Träger
der freien Jugendhilfe
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Diakonischen Werk Sachsen
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In der ersten Ferienwoche machten sich fünf Jugendliche der Kinderarche aus Radebeul zusammen mit ihren Betreuern Christin und Willi auf, um ein Teilstück des Forststeiges in der Sächsischen Schweiz zu erwandern. Ziel war eine Übernachtung unter (fast) freiem Himmel am Taubenteich an der deutsch-tschechischen Grenze.
Start der Tour war Rosenthal-Bielatal. Vorbei an Höhlen, durch Felsenlabyrinthe und über klare Gebirgsbäche führte der Weg durch die verschlungenen Pfade des Elbsandsteingebirges. Zur Wegfindung dienten GPS-Geräte. Abwechselnd durfte jeder der jungen Teilnehmer die Gruppe einmal anführen. Besonders geglänzt hat dabei Ben, der mit seinen 11 Jahren einen hervorragenden Navigator abgab. Missverständnisse bezüglich der Routenführung traten selten auf. Nur einmal mussten sich Alle durch verwuchertes Unterholz kämpfen, um den richtigen Weg wieder zu finden.
Während kleiner Pausen kam besonders bei den Jungs unbändiger Appetit auf, sodass die Lebensmittelvorräte für den ersten Tag bereits nach der Hälfte der ersten Etappe nahezu aufgebraucht waren und zum Leidwesen der Jungs rationiert werden mussten. Die Aussicht auf ein schmackhaftes Abendbrot ließ sie dann aber doch wieder etwas entspannen. Kurz vor Ende der ersten Etappe wurde eine letzte Rast am Striebsbrunnen eingelegt, an dessen Quelle frisches Bergwasser abgefiltert wurde. Die Zubereitung des Abendessens war also gesichert.
Am Taubenteich angekommen, wurden zuerst die platten Füße von den Wanderschuhen befreit und die abgekämpften Wanderer legten sich gemütlich in die Spätnachmittagssonne. Die verdiente Ruhe wurde jedoch durch einen Schrei von Jonas (14) gestört. Der riskierte einen Blick in die örtliche Sanitäreinrichtung... ein gut frequentiertes Plumpsklo! Die schwierigste Challenge stand für die Jugendlichen also fest.
Nachdem sich Betreuer Willi wagemutig in die eisigen Tiefen des Taubenteichs stürzte, wollten natürlich auch Jonas und Vincent ihre Männlichkeit unter Beweis stellen. Sie benötigten nicht einmal 15 Minuten für den knietiefen Gang ins Wasser. Sogar Betreuerin Christin schaffte irgendwann mit sanftem Druck den Weg ins kühle Nass. Erfrischt und ausgeruht begannen die Jungs, eine gemütliche Schlafstätte, bestehend aus einem Tarp und Kiefernstämmen, herzurichten. Währenddessen kümmerten sich die Mädchen um ein schmackhaftes Mahl aus Couscous, Gemüse und Würsten. Das Dessert bestand aus sandigen Gummibären. Wer hat die offene Tüte fallen gelassen?
Der Tag des Rückwegs startete für alle Teilnehmer weitestgehend ausgeruht. Die Nacht war etwas frisch, aber nicht eisig. Die Jugendlichen stärkten sich mit hausgemachtem Porridge. Auf der zweiten Etappe genossen die Wanderer die vielen Aussichten, zum Beispiel vom Katzsteinfelsen oder dem Schneebergblick. Während Jonas, Ben und Vincent sich unter Anleitung Christins an einem großen Findling im Klettern versuchten, fanden Marianna und Angel die Ruhe, um sich auszusprechen. Schlussendlich nahmen sie sich beide bei der Hand und liefen so den Rest der Tour.
Zwischendurch entstand der erste und einzige große Konflikt zwischen den Jugendlichen: Wird die Wanderung abgekürzt oder die ursprüngliche Route beibehalten? Nach einer halben Stunde konnten die Kids ihren Streit aber gut selbst regulieren, auch, weil es die Aussicht auf eine Überraschung am Ende des Tages gab. Die Tour wurde, wie geplant, fortgesetzt. Da jeglicher Unrat von den Wanderern des Forststeigs selbst entsorgt werden muss, stellte sich zwischenzeitlich die Frage, wer den gut gefüllten Müllbeutel tragen darf. Natürlich hatte keiner darauf Lust. So entschieden Christin und Willi, dass jeder abwechselnd für eine halbe Stunde an der Reihe ist. Da Jonas aber eine Wette verlor, war er die meiste Zeit Müll-Verantwortlicher. Er fügte sich tapfer seinem Schicksal.
Endlich am Auto angekommen, wurden die Wanderschuhe ausgezogen (was sich im Wagen als Fehler herausstellte) und ein erstes Resümee der Wanderung gezogen. Durchweg alle Beteiligten hatten Spaß und freuen sich auf weitere Aktionen.
Zum Abschluss wurde die Überraschung enthüllt: Leckere Pizza schmausen beim Italiener.