Kinderarche Sachsen e.V.
Anerkannter Träger
der freien Jugendhilfe
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Diakonischen Werk Sachsen
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Wenn Menschen mit Menschen arbeiten, dann knackt es manchmal gewaltig. Missverständnisse, Konflikte, Streit ? das lässt sich im menschlichen Miteinander nicht vermeiden. Doch wie gehen wir mit diesen Reibungspunkten um, wie lösen wir Missverständnisse auf, wie gelingt Begegnung, wie können wir vielleicht sogar an Konflikten wachsen? In der Kinderarche Sachsen gab es für diese Fragen eine Antwort: Gotthard Fuhrmann.
Seit dem 1. Februar 1993 war er als Supervisor in der Kinderarche angestellt ? und seine Art, die Menschen zur Reflexion einzuladen, hat sogar denen geholfen, die zuvor nichts von derlei ?Firlefanz? gehalten haben. Eindrücklich gezeigt hat sich das jetzt auch zum Abschied von Gotthard Fuhrmann, denn mit seinem 70. Geburtstag am 22. Februar nimmt der Mann, der vielen geraten hat, öfter Pausen zu machen, innezuhalten, auf sich selbst zu achten, nun selbst seinen Hut und geht in den wohl verdienten Ruhestand.
Viele EinrichtungsleiterInnen und MitarbeiterInnen der Kinderarche waren zum Abschied gekommen, um sich bei dem studierten Theologen für seine Begleitung und Hilfe zu bedanken. Kinderarche-Chef Matthias Lang blickte in einer launigen Rede um die Bedeutung der Zahl 7 auf die Arbeit Fuhrmanns in der Kinderarche zurück und überreichte gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen sieben magische Abschiedsgeschenke. Die Mädchen und Jungen der Kita Waldstraße trällerten mit Einrichtungsleiterin Rosita Rewny ein paar Lieder und gratulierten dem Jubilar alle persönlich.
Sonja Dietrich aus dem Kinder- und Jugendheim Crimmitschau trug eine berührende Geschichte über den Zug des Lebens vor und endete mit den Worten: ?Du bist ein guter Reisebegleiter gewesen, wir danken dir dafür und wünschen eine gute Weiterreise!? Uta Troike und Gisela Härtelt brachten mit ihrem Zwiegespräch als Engel und Teufel die Runde zum Lachen. Cornelia Heidrich und Annett Schreckenbach-Launhardt amüsierten mit einem Sketch als gespiegelte Damen in Reich und Arm, die sich letztlich doch die Hände reichen können ? gelungene Interaktion auf höchstem Niveau?
Gotthard Fuhrmann selbst ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch ein paar Worte zum Abschied zu sprechen. Er erinnerte an seinen Anfang in der Kinderarche, der mit einem Ehekrach begann, und lobte die Freiheit, in seiner Arbeit Schwerpunkte selbst setzen zu können. Mit dem ihm eigenen Humor gab er einerseits seinen Schlüsselbund zurück, andererseits zwei Weisheiten als Empfehlung an die Runde. ?Ich wünsche euch, dass ihr noch öfter als bisher innehaltet, selbst wenn es nur ein paar Atemzüge sind, statt pausenlos und atemlos durch die Tage zu eilen.? Mit einer Geschichte brachte er seine zweite Empfehlung vor: ?Mach dir kein festes Bild.? Mit anderen Worten: Erlaubt es euch, überrascht zu werden, lasst euch auf den anderen ein, seid neugierig, seid achtsam, seid offen.
Mögen uns diese Worte noch lange begleiten und in uns weiterwirken, damit wir Missverständnisse, Konflikte und Streit auch ohne Gotthard Fuhrmann als verkleidete Chance zum Wachsen begreifen können.