Kinderarche Sachsen e.V.

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Eine Woche voller Erlebnisse für die Lichtenberger Kinder

29. Juli 2014

?Wann fahren wir denn endlich los?? Mit diesen Worten wurde ich von einem Kind der Wohngruppe Lichtenberg am 21. Juli 2014 morgens begrüßt. Gemeint war unsere Ferienfahrt an den schönen Schweriner See. Nachdem der Bus mit allerlei Reisegepäck beschwert wurde, ging es los. Über die Autobahn rollten wir gen Norden der Sonne entgegen. Als dann gegen 16 Uhr unser Navi das Erreichen des Zielortes bekanntgab, konnte die Gruppe es nicht erwarten, ans Wasser zu gehen. Mit den Füßen im kühlen Nass watend wurden die ersten Muscheln gesammelt. Das Schwimmen war hingegen schwieriger, da selbst die Kleinsten auch noch nach einigen 100 Metern problemlos stehen konnten.

An den Folgetagen unternahmen wir viele Ausflüge in die Umgebung. Doch zunächst ging es einen ganzen Tag an den 25 Kilometer entfernten Ostseestrand am Wohlenberger Wiek. Im weißen Sand ließen sich wunderbar Burgen bauen. Dabei blieb es auch nicht aus, dass einige bis zum Hals in den Sand eingegraben wurden. Glücklicherweise konnten sich alle aus eigener Kraft wieder befreien. Enthusiastisches Schreien beim Quallenwerfen oder in die Wellen springen wurde von den sich sonnenden Gruppenteilnehmern vernommen, die sich derweil ein Eis schmecken ließen.

Die weiteren Tage waren äußerst erlebnisreich. So hielten wir am dritten Tag unseres Urlaubes auf besonderen Wunsch vieler an einem riesigen Erdbeerfeld an und sammelten innerhalb kürzester Zeit acht Körbe voll. Wir hatten Mühe, sie zu verzehren und gaben letztlich in der Jugendherberge der neben uns untergebrachten Wohngruppe zwei Körbe ab. Mit diesen Jugendlichen freundeten wir uns schnell an und unsere Großen, Jonas und Philipp, spielten gleich vom ersten Tag an mit ihnen Fuß- und Volleyball.

Wir besichtigten die Landeshauptstadt Schwerin, bestiegen sogar den Kirchturm des Doms und hatten nach 220 schmalen Stufen einen herrlichen Ausblick auf die gesamte Stadt. Auch die alte Hansestadt Wismar nahmen wir in Augenschein, nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser. Eine Hafenrundfahrt ermöglichte uns, ganz nah an die riesigen Containerschiffe zu kommen und Interessantes zur Geschichte des Hafens und der Stadt zu erfahren.

Beim Bowlingspielen verabschiedeten wir symbolisch unsere Johanna, die zwei Jahre in unserer WG lebte und nun zu ihrer Mutter zurückkehren wird. Ein weiteres Highlight, welches wir aus Spenden finanzieren konnten, war die Fahrt mit der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli von Bad Doberan an die Steilküste. Dort sammelten wir Steine, spazierten an der Küste entlang und machten Picknick. Die kleinen mitgebrachten Erdbeertörtchen ließen wir uns bei einem herrlichen Ausblick auf die in der Ferne vorbeiziehenden Segelschiffe schmecken.

Doch neben all den Unternehmungen fand sich auch noch Zeit für Ruhe und Erholung. Ganz entspannt im Schweriner See baden, Fußball spielen, spazieren gehen oder einfach nur faulenzen war die Devise. Am letzten Tag rundeten ein Lagerfeuer und eine Nachtwanderung unseren Urlaub ab. Es war herrlich, so im Halbdunkeln am See zu stehen und bei völliger Ruhe die Schwäne auf dem Wasser treiben zu sehen, während am Horizont sich noch ein letzter roter Schleier zeigte. Auf dem Rückweg der Wanderung boten die Geräusche aus dem Wald in der fortgeschrittenen Dunkelheit Anlass zu abenteuerlichsten Spekulationen. Danach fielen unsere Jüngsten unverzüglich ins Bett.

An 28. Juli ging es wieder zurück nach Lichtenberg. Jeder einzelne war in Gedanken vertieft, einer sehnte sich schon nach seinem gemütlichen Zimmer, ein anderer träumte noch vom Ostseestrand und so mancher fragte auch schon, wohin wir im nächsten Jahr fahren werden. Ganz egal, es wird bestimmt auch dann wieder eine schöne Woche voller Erlebnisse.