Kinderarche Sachsen e.V.

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Elternkurs gibt Müttern Zeit zur Reflexion

24. Mai 2016

"Wie muss eine Mutter sein?" Unter dieser Überschrift finden sich auf dem großen Blatt an der Wand vielfarbige Antworten: lustig, stark, intelligent, froh, locker, liebevoll, streng, mutig. Mit kessem Schwung setzt Elisa ihre Antwort dazu: "coole Sau" schreibt sie und lacht dabei. Denn der Elternkurs, an dem Elisa und vier andere junge Mütter teilnehmen, ist alles andere als nur bierernst. Unter dem Motto "Mutter sein - mutig sein" treffen sich einmal im Monat die Mütter aus der Mutter-Kind-Wohngruppe Kamenz in der Integrativen Familienbegleitung (IFB) im gleichen Ort. Dann haben sie zwei Stunden lang Zeit, sich mit ihrer Rolle als Mutter, der eigenen Biografie, ihren Erfahrungen mit ihrem Kind, Fakten zur kindlichen Entwicklung und vielem mehr auseinanderzusetzen.

"Wir wollen gern Wissen vermitteln", erzählt Sozialpädagoge Christoph Förster, der mit seiner Kollegin Bianka Scholz den Elternkurs leitet, "aber vor allem auch Zeit geben zur Reflexion und zum Austausch." Denn im trubligen Alltag der Mutter-Kind-Wohngruppe bleibt selten Zeit für solche Fragen. Im geschützten Raum der IFB dagegen können die Mütter sich öffnen und einlassen auf die gemeinsamen Erkundungen ihres Mutterseins. "Wir möchten mit dem Kurs jungen Müttern Mut zusprechen, ihren eigenen Weg mit ihren Kindern zu entdecken", bringt es Christoph Förster auf den Punkt. "Wir möchten Ängste abbauen und junge Frauen dazu ermutigen, ihrem Gefühl zu vertrauen und sich nicht von äußeren Einflüssen leiten zu lassen. Wir möchten Kompetenzen in den Müttern wecken, damit sie die kindlichen Signale wahrnehmen, verstehen und feinfühlig auf sie reagieren können."

Zur Halbzeit des Kurses am vergangenen Dienstag bekam das Team der IFB nur positive Rückmeldungen. "Wir haben schon viele Themen angesprochen", sagt zum Beispiel Mary, "und ich habe neues Wissen, zum Beispiel über Bindung, mitnehmen können." Elisa gefällt vor allem, dass der Kurs nicht so streng gehalten ist und die Mütter viel Spaß miteinander haben. Trotzdem findet sie es wichtig, Zeit zu haben für ernste Fragen. "Dazu ist sonst einfach keine Zeit da", sagt sie. Rosmarie bleibt in Erinnerung, wie es sich anfühlt, von Stricken festgehalten zu sein. In der Stunde, in der es um Bindung ging, haben sich die Mütter mit Hilfe von Stricken die vielfältigen Beziehungen bewusst gemacht, in denen sie leben.

Zum Bergfest gab es ein leckeres Buffet und für jede Mutter eine Urkunde sowie eine Blume aus Holz. "Weil wir sie als Mutter hier blühen sehen", erklärte Bianka Scholz den stolzen Frauen.

Wir danken herzlich dem Deutschen Kinderhilfswerk, das im Rahmen der Aktion "Mehr Mut zum Ich" die Kosten des Elternkurses in Höhe von 3.330 Euro zu 100 Prozent fördert. Ohne diese Unterstützung hätten wir das Projekt nicht stemmen können. Vielen Dank!