Kinderarche Sachsen e.V.

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Gemeinsam erklimmen Kinder und Jugendliche den Mount Everest

18. April 2011

Es ist geschafft: Wieder einmal hat die Kinderarche Sachsen gemeinsam den höchsten Berg der Welt erklommen. 100 Kinder und Jugendliche, Mitarbeiter und Freunde des Vereins haben sich zum 7. Sächsischen Mount-Everest-Treppenmarathon die 397 Stufen der Radebeuler Spitzhaustreppe empor gekämpft. 100 Runden - das sind 8.848 Höhenmeter und damit eine komplette Besteigung des Giganten im Himalaja. 

Start für die fünf Touristen-Staffeln mit jeweils 100 Läufern war um Mitternacht - als erste ging die Radebeuler Einrichtungsleiterin Gabriele Glenk ins Rennen. Kinder und Jugendliche, Mitarbeiter und Freunde aus Radebeul, Kamenz, Dresden, Lichtenberg, Reichenbach, Lichtenstein, Markkleeberg, Wuischke, Burgstädt, Crimmitschau und Leubnitz gaben sich in den folgenden Stunden den Staffelstab in die Hand. "Ich bin ziemlich kurzfristig für meinen Betreuer eingesprungen, der sich den Fuß verletzt hat", sagt zum Beispiel Enrico, der mitten in der Nacht gestartet ist. Nach einer super Rundenzeit von 6 Minuten 30 Sekunden taten ihm zwar Knie und Oberschenkel weh, aber der Stolz über die gute Leistung überwog.

Aus dem Kinder- und Jugendheim Crimmitschau hatten sich sogar acht Treppenläufer auf den Weg nach Radebeul gemacht. Die 16-jährige Melanie hatte nur einmal trainiert und sich trotzdem wacker die Stufen empor gekämpft. "Es ist schön, wenn man oben ankommt", sagt sie, "und es ist ein gutes Gefühl, gemeinsam den Mount Everest bestiegen zu haben." Die beiden 17-jährigen Mädchen Michelle und Jessica bestätigen das: "Wenn man die letzte Treppe geschafft hat, fühlt man sich beflügelt", finden sie.

Während die Kinderarche-Staffel noch auf der Treppe kämpfte, kam einer ins Ziel, der in 20 Stunden und 37 Minuten unglaubliche 100 Runden alleine gegangen war: Jörn Gerber. Der Radebeuler hatte seine Leistung in den Dienst der Kinderarche Sachsen gestellt und für jede Runde, die er lief, Sponsoren um einen gewissen Betrag gebeten. "In der 70. Runde hatte ich einen ziemlichen Hänger", gesteht er, "aber der Gedanke an die Kinder und Jugendlichen der Kinderarche Sachsen hat mich motiviert weiterzumachen."

Und noch einer hat sich für die Kinderarche Sachsen 100 Mal über die Runden gekämpft: der Dresdner Langstreckenwanderer Herbert Hoffmann. Auch er hatte im Vorfeld Sponsoren für seinen Wettkampf gewonnen und war am Sonnabend hoffnungsvoll gestartet. Seit Anfang März hatte er drei Mal pro Woche trainiert, er fühlte sich fit und gut vorbe­reitet. Doch nach 50 Runden verließ ihn die Kraft. ?Ich spürte, wie mein Energiespeicher sich leerte?, sagt er. Laut angefeuert von den vielen Kindern und Jugendlichen und versorgt von einem Team aus Mitarbeitern der Kinderarche kämpfte er sich Runde für Runde weiter. ?Die Rufe und Lieder haben mich angestachelt und mir sehr geholfen?, gesteht der Treppenläufer, der nach knapp 23 Stunden ins Ziel kam.

Und so haben wir den Mount Everest eigentlich gleich drei Mal bestiegen: Mit Jörn, mit Herbert und mit den Kindern und Jugendlichen der Kinderarche Sachsen selbst. Schnellster in der Staffel war übrigens Danilo Tittmann aus Burgstädt mit unglaublichen 5 Minuten 58 Sekunden. Auf Schnelligkeit kam es aber gar nicht so sehr an, sondern vielmehr auf die gemeinsame Anstrengung. Gemeinsam haben wir es geschafft, den höchsten Berg der Welt zu besteigen, und da stört es uns kaum, dass wir wieder als fünfte von fünf Touristen-Staffeln ins Ziel gekommen sind. Immerhin: Der Abstand zum Vierten war dieses Jahr mit nur reichlich vier Minuten so knapp wie noch nie. Und im Vergleich zum Vorjahr haben wir sechs Minuten weniger gebraucht. Deshalb: Vielen, vielen Dank an alle Treppenläufer, vielen Dank, Herbert, vielen Dank, Jörn, und vielen, vielen Dank all denen, die unsere Läufer mit ihrer Spende, mit ihrer Stimme, mit ihrem Einsatz unterstützt haben. Und: Wir sehen uns nächstes Jahr auf der Treppe!