Kinderarche Sachsen e.V.

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?Hört ihr Leute, lasst euch sagen?

15. März 2016

Mit diesen Worten begrüßte der Nachtwächter der Stadt Crimmitschau am 15. März unsere Vorschüler, die ?Wackelzähne?, auf dem Marktplatz. Wir waren eingeladen, mit ihm auf Spurensuche durch unsere Heimatstadt zu gehen. Unser Rundgang begann im fast 200 Jahre alten Rathaus. Zahlreiche spannende und auch gruselige Geschichten wusste Herr Klemm zu erzählen. So berichtete er, dass das Rot und Silber in unserem Stadtwappen für das im Krieg verflossene Blut und die eingesetzten Waffen stehen.

Eine ganz besondere Begegnung erwartete uns in einem der Rathauszimmer. Der Oberbürgermeister der Stadt, Holm Günther, unterbrach extra seine kleine Beratung, um uns zu empfangen. So durften wir hautnah erleben, wie und wo ein Bürgermeister arbeitet. Hoch hinaus ging es anschließend über eine Wendeltreppe auf den Rathausturm. Nun waren wir auf gleicher Höhe mit dem gusseisernen Roland, eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Eine ganz besondere ?Mutprobe? waren Auf- und Abstieg ins Turmgemach des Stadtpfeifers, der an Fest- und Feiertagen von da aus musizierte.

Nun hieß es, die Stadt rund um das Rathaus zu erkunden. Dabei entdeckten wir das Portal aus Sandstein und das Fenster mit dem Hufeisen. Der Sage nach soll im Jahr 1648 ein schwedischer Meldereiter, der den Crimmitschauern die Botschaft vom Westfälischen Frieden brachte, laut trompetend auf seinem Pferd durch die Gassen gesprengt sein. Im Galopp soll das Pferd ein Hufeisen verloren haben, welches auf das Schindeldach geschleudert wurde und dort liegen blieb. Zur Erinnerung daran wurde eine Nachbildung des Hufeisens am Fenstersims über dem Portal angebracht.

Über die Herrengasse, welche ihren Namen den wohlhabenden Herren verdankt, gelangten wir in die Salzgasse. Durch dunkle Geheimgänge ? erleuchtet nur durch unsere Taschenlampen ? führte uns Herr Klemm wieder in den Rathauskeller. Vorbei am mit 460 Jahren derzeit ältesten Wohnhaus unserer Stadt erreichten wir das älteste Bauwerk von Crimmitschau ? die St. Laurentiuskirche. Besonders beeindruckt hat uns die große Orgel mit ihren vielen Pfeifen und Registern.

Hier endete nun unsere Spurensuche. Wir danken dem Nachtwächter für die interessanten und spannenden Geschichten, mit denen er Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann zu ziehen vermochte.