Kinderarche Sachsen e.V.

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?Ich möchte etwas mitgeben in die Welt?

15. April 2021

Eine Arbeit mit Kindern ? das war das letzte, was sich Sindy Hahn vorstellen konnte, als es an die Berufswahl ging. Kindheit und Jugend mit vier kleineren Geschwistern hatten ihr erst mal gereicht; sie wollte in Richtung Ernährung gehen. Also begann sie eine Ausbildung zur Diätassistentin, musste aber schnell feststellen, dass das nichts ist. Sie bekam Probleme mit der Haut, aber wichtiger noch: Es war einfach eintönig und langweilig.

Während eines Arbeitsangebotes in der Krippe erlebte sie eine so engagierte Erzieherin, dass sie ihren Vorsatz von früher über Bord warf und eine Ausbildung zur Sozialassistentin und zur Erzieherin begann. Trotz zwei kleiner Kinder absolvierte sie die Ausbildung mit sehr guten Noten und startete in der Kita ?Kinderoase? in Crimmitschau in ihr zweites Berufsleben.

Natürlich kommt ihr die erste Ausbildung auch zugute ? sie bäckt mit den Kindern viel, macht Brot und Aufstriche, vermittelt den Kindern, was ihr selbst am Herzen liegt. ?Ich frage mich immer, was kann ich für die Kinder tun, dass sie ihre Zeit in der Kita so angenehm wie möglich erleben?, betont Sindy Hahn, die jetzt vor allem im Hort arbeitet und regelmäßig für die Kindergarten-Gruppen sportliche Angebote macht. Dass die Kinder dabei selbst auch mitreden müssen, ist für sie selbstverständlich. Und so war sie es auch, die vor einigen Jahren einen Kinderrat im Hort ins Leben rief.

Aus jeder Klasse, die im Hort betreut wird, werden nun ganz demokratisch zwei bis vier Kinder in den Hort-Kinderrat gewählt. Regelmäßig einmal im Monat besprechen die Mädchen und Jungen mit Sindy Hahn, welche Dinge aus Sicht der Kinder geändert werden müssten. Sei es die Zimmergestaltung, das Leitsystem im Haus, die Gestaltung der Ferien ? in all diesen Fragen bringen die Kinder sich jetzt ein. ?Ich bin immer wieder begeistert von ihrem Ideenreichtum?, sagt die Erzieherin.

Was sie außerdem überrascht: wie mitfühlend die Kinder sein können. ?Wenn sich einer verletzt, sind sie sofort da und wollen helfen?, so ihre Beobachtung. ?Ich wünsche mir, dass sie diese Erfahrung mitnehmen in ihr weiteres Leben!? Denn auch dies ist ihr wichtig: etwas mitzugeben in die Welt. Dass es glückt, das merkt sie, wenn manchmal Fünft- oder Sechstklässler nochmal zurückkommen und sagen: ?Ach, wenn wir jetzt nochmal in den Hort gehen könnten, das wäre schön!?

In ihrer Freizeit treibt die 35-Jährige viel Sport, wenn sie ehrlich ist, dann ist es sehr viel: So läuft sie mehrmals in der Woche zehn Kilometer am Stück, in der Woche kommt sie so locker auf 50 bis 60 Kilometer. ?Das brauch ich als Ausgleich für den Kopf?, sagt die agile Frau lächelnd. Ihre Pläne für die Zukunft: Sie möchte gern noch den Rettungsschwimmer machen. ?Dann können wir endlich mit den Hortkindern ins Bad gehen?, so ihr Traum.