Kinderarche Sachsen e.V.

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Kinder in Seyde proben fleißig für ihr Weihnachtsmärchen

17. November 2010

In den Supermärkten sieht man es: Der Sommer ist vorbei, und eigentlich kommt der Herbst viel zu kurz, denn längst steht die Weihnachtsdekoration in den Geschäften. Ist das nicht ein bisschen zeitig zum Pfefferkuchenkauf? Aber bei genauem Überlegen: Die Zeit vergeht ja wie im Fluge. Also beschloss die Therapeutische Wohngruppe Seyde: Wir machen mit! Die Vorbereitungen fürs Fest beginnen.

In diesem Jahr haben sich Erzieher und Kinder für eine Märchenaufführung entschieden. Ein passendes Stück war schnell gefunden: ?Das Mädchen mit dem Schwefelhölzchen?. Auch wenn sich die Kinder der Wohngruppe oft mehr wünschen, als sie bekommen können, so wurde ihnen doch beim Vorlesen bewusst: Es gibt und gab immer Kinder, denen mehr fehlt als ihr eigenes Zuhause, nämlich regelmäßiges Essen, ein warmes Zimmer, Kleidung. So waren alle schnell mit dem Vorschlag einverstanden, genau dieses Märchen einzustudieren für die ganz gemütliche Weihnachtsfeier der Gruppe.

Nun ging es ans Verteilen der Rollen. Gar nicht so einfach, denn acht Kinder und Jugendliche reichen nicht aus? Also gibt es Doppelrollen: Die 15-jährige Laura ist Kind und Mutter zugleich; und gemeinsam wurde manches umgeschrieben. Pläne für die Kulisse entstanden gemeinsam mit dem Kunsttherapeuten Pit Müller, und vor allem dienstags wird jetzt abends gemalt, gebaut, angebracht ... Zum Glück gibt es in der Gruppe auch große Jungs ? so wich der 13-jährige Nico dem Kunsttherapeuten nicht mehr von der Seite. ?Für die Kulisse braucht ihr nur mich zu fragen, ich kann sie genau anordnen, ich weiß, wo alles hingehört?, beteuert er immer wieder ganz begeistert. Holzleisten holte Maximilian bei dem Hermsdorfer Tischler Bernd Walther mit ab und freute sich: ?Was, die müssen wir gar nicht bezahlen? Dankeschön!?

Bei der Musikauswahl half die Praktikantin Carmen Domke, ein Techniker wird noch benötigt und überall Requisiten und Kostüme gesucht. Selbst bei einem Hamburgbesuch wurde Erzieherin Annette Bracklow fündig und brachte Schiebermützen, die heute dort wieder getragen werden, und einen Zylinder mit.

Jetzt wird nur die Zeit zum Üben knapp! Denn die Kinder gehen wie alle in die Schule, nehmen regelmäßig an verschiedenen Therapien statt, die ihnen helfen sollen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten oder bestimmte Verhaltensstrategien zu erlernen. Nur gut, dass die Wohngruppe jetzt schon begonnen hat! Oder ist es doch schon zu spät, denn Plätzchen wollen ja auch noch gebacken werden?