Kinderarche Sachsen e.V.

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Lebensraum Wald: Angefasst und ausprobiert

20. Mai 2013

Die Kinder des Ökumenischen Kinderhauses Radebeul freuten sich schon lange auf die ?Waldwoche?, die einige schon letztes Jahr miterlebt hatten. Bei schönstem Wetter fuhren drei ErzieherInnen und etwa 20 Kinder zwischen drei und sechs Jahren jeden Morgen mit der Straßenbahn zur ?Forststraße? und liefen zu unserem abgesperrten Waldstück, wo die anderen schon warteten. ?Alle kommen zu dem Baum, und niemand kommt vergebens, und wir feiern mit dem Baum, Schalom, das Fest des Lebens?? Mit diesem Lied und einem freundlichen ?Halli ? Hallo?, bei dem ein ?Schatz? aus dem Wald herumging, begann jeder Waldtag.

Nun durften die Kinder nach Herzenslust frühstücken, herumtollen, bauen, basteln, Tierchen suchen und mit Lupen beobachten. Aus einem Haufen Äste entstand ein Boot, aus anderen ein Nest, ein Tipi und viele kleine und große Kunstwerke. ?Das ist mein Stock!? gab es auch, aber bei der großen Auswahl war das kein Problem. Schon eher: ?Wo ist der Deckel von meiner Becherlupe??, denn da musste gesucht werden, damit nichts im Wald liegen bleibt. Auch der sonst so selbstverständliche Toilettengang war ein echtes Erlebnis! Da musste man schon ein ganzes Stück in den Busch pilgern, gegebenenfalls mit Spaten und Papier bewaffnet. Oder die Mahlzeiten auf der Picknickdecke waren für manche eine Herausforderung, wenn der Dreck es doch bis in die Brotdose geschafft hatte. Für die meisten stellte die Ruhezeit nach dem Mittagessen eine besondere Erfahrung dar, denn nach Einschlafversuchen und vielen Geschichten durfte dann auch endlich geschnitzt werden! Ein paar Pflaster waren da zwar nötig, dennoch war es ein besonderer Höhepunkt eines Tages, an dem Ausdauer, Geschicklichkeit und Koordination auf besondere Weise geübt werden konnten.

Fazit: Die Erlebnisse im Wald waren für alle Beteiligten sehr wertvoll, anregend und einfach schön! Für uns heißt das: Wir machen das jetzt öfters, denn erlebnispädagogische Elemente wie Einhalten von Abmachungen (an der Absperrung ist Halt; bei Pfiff kommen alle zu unserem Baum?) und eigenverantwortlich Mahlzeiten gestalten (Platz suchen, das Essen einteilen?) sowie einschätzen, ob ich Hilfe z.B. beim Toilettengang brauche (wie weit ich dazu wohin gehen muss, was ich mitnehmen muss?) geben den Kindern die Gelegenheit, lebens-praktische Dinge unabhängig von den gewohnten Strukturen zu lernen.