Kinderarche Sachsen e.V.
Anerkannter Träger
der freien Jugendhilfe
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Diakonischen Werk Sachsen
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?Respekt? steht im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres der Kinderarche Sachsen. Auch die Kinder und Jugendlichen in Markkleeberg haben jetzt ein Projekt zum respektvollen Umgang mit der Natur gestartet. Als der 19. April gekommen war, stieg die Spannung mit jedem Vorbereitungsschritt, den die Kinder mit Argusaugen verfolgten. Eine spezielle Motivation war nicht mehr von Nöten, auch für unseren Jamie nicht, der anfänglich die größte Abneigung zeigte, aber dann sogar das Lob für beste Mitarbeit einheimste. Doch dazu später.
Wir freuten uns sehr, zwei Gäste ? den Raben Hugo und Harald, den Kompostwurm ? begrüßen zu dürfen, die durch das Programm am Vormittag führten. Die beiden Handpuppen wurden zum Leben erweckt und erarbeiteten mit den Kindern gemeinsam viele wichtige Erkenntnisse zum Thema Müll. ?Was ist eigentlich Müll??, ?Woher kommt er und wohin geht er?? und ?Wie können wir Müll vermeiden?? waren nur einige der Fragen. Es war erstaunlich, wie viel unsere Kinder schon zu diesem Thema wissen. Eine kleine Geschichte, spezielle Musik, kleine Interaktionen und Frage-Antwort-Spiele rundeten den theoretischen Teil ab.
Schon während des ersten Teils interessierten sich die Kinder sehr dafür, was sich wohl unter unserer großen Wachstuchtischdecke auf dem Boden verbirgt. Im zweiten Teil durften sie praktisch arbeiten und zeigen, was sie alles gelernt haben ? denn unter der Tischdecke verbarg sich der Müll, der sich in den vergangenen Tagen in der Wohngruppe angesammelt hat. Die Kinder bekamen die Aufgabe, nun unter den ?strengen Blicken? ihrer beiden Lehrer Hugo und Harald, den kleinen Müllberg zu sortierten. Das Ergebnis konnten sie stolz präsentieren. Für gute Mitarbeit erhielt jedes Kind im Anschluss einen Comic zum Thema Müll. Ein großes Dankeschön geht an Frau Kriehme von der Kommunalentsorgung Landkreis Leipzig GmbH, die uns die ?Abfallkiste? zu Verfügung stellte.
Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zur Mülldeponie in Cröbern. Dort wurden wir von einem ordentlichen Gestank empfangen, der die Kinder nicht unbedingt zum Aussteigen aus dem Bus motivierte. Doch als uns Nicole Wöllner vom Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen begrüßte und verkündete, dass wir mit unserem Bus über die Deponie fahren dürfen, schlug die Übellaune in Freude um. Und los ging es. Wir fuhren auf den hohen Berg, unter dem unzählige Tonnen unseres Mülls aufgeschichtet wurden und nun mit Erde (die auch auf der Deponie kompostiert wird) bedeckt werden, damit hier in einigen Jahren, wenn kein Müll mehr auf diesen Berg passt, ein Naherholungsgebiet entstehen kann. An einer Stelle der Führung wurde den Kindern sehr anschaulich verdeutlicht, wie viele verschiedene Sorten Müll es gibt. Frau Wöllner staunte, wie gut sich unsere Kinder auskennen. Besonders beeindruckend war die Präsentation, wie das stinkende Abfallwasser wieder zu einem absolut klaren und sauberen Wasser gefiltert wird. Übrig bleibt nur eine vergleichsweise geringe Menge an hochgiftigem Pulver, das dann allerdings als Sondermüll an dafür vorgesehene Standorte gebracht und sicher gelagert werden muss.
Ein weiterer Höhepunkt war die Stippvisite an der Müllsortieranlage. Die Kinder waren begeistert von den Abläufen, durften auch dem Dispatcher am Überwachungscomputer über die Schulter schauen und bekamen ihre Fragen beantwortet. Am Ende der Führung staunten alle Kinder, wie schnell die Zeit vergangen ist und waren traurig, dass wir nun schon wieder gehen mussten. Unser herzliches Dankeschön geht an Frau Wöllner, die uns eine ganz tolle Führung geboten hatte. Sie schaffte es, dass wir den unangenehmen Geruch gar nicht mehr so wahrnahmen und sehr viel lernen konnten. Natürlich kommen wir wieder zum Tag der offenen Tür am 9. September 2017.
Die Traurigkeit der Kinder über das Ende des Ausflugs verflog sehr schnell, als sie von der bis zu diesem Zeitpunkt noch geheimen Überraschung erfuhren. Für die tolle Mitarbeit hatten wir uns überlegt, die Kinder mit einem Besuch im Freizeitbad RIFF in Bad Lausick zu überraschen. Diese Überraschung ist uns tatsächlich geglückt und wir genossen einen entspannten Ausklang des Tages und lernten, dass auch im Freizeitbad an die Umwelt gedacht wird, indem entstehende Abluft wieder nutzbar gemacht wird und Energie durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gewinnt.