Kinderarche Sachsen e.V.
Anerkannter Träger
der freien Jugendhilfe
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Am 18. August und am 25. August fuhren die zwei Gruppen der Integrativen Familienbegleitung Bautzen nach Bernstadt auf den Hof des Oberlausitzer Alpakalandes. Diesen Ausflug hatten wir über das Projekt ?Kindern Urlaub schenken? beantragt, um den Kindern und ihren Eltern einen entspannten Tag mit den so angenehm und flauschig wirkenden Tieren zu verschaffen. Den Familien sollte der Nachmittag zum gegenseitigen Kennenlernen, Austauschen und Abtauchen aus dem Alltag dienen. Wir wählten die ?Maxi-Hofführung? aus, da sie uns den meisten Zugewinn an Wissen, Kontakt zu den Alpakas als auch ein gemeinsames Kaffeetrinken versprach sowie eine Besichtigung der Ställe und der Weiden. Eine Hofladenbesichtigung sollte uns die Produkte aus Alpakawolle vorstellen.
Frau Linda Hanspach, ausgebildete Alpakaführerin, startete mit uns die Hofführung an den Weiden der männlichen Alpakas und Lamas. Dort erklärte sie uns die Gattung der Lamas, Haltungsformen und wie die Menschen zum Alpaka kamen. Alpakas und Lamas gehören zur Art der Kamele. Alpakas sind keine Tierart, die auf natürlichem Weg entstand ? sie sind eine Kreuzung aus ?Vikunjas? und ?Guanakos?. Diese beiden Spezies sind bekannt für sehr feines Haarkleid (Vikunja) und für das Erbringen von viel Wolle (Guanako). Für die Zucht waren diese Eigenschaften für den Menschen relevant und gewinnbringend. Für Bergtouren und zum Tragen von Lasten wurden dagegen eher die Lamas genutzt, welche sehr ruhige und entspannte Tiere sind.
Frau Hanspach erzählte, dass für die Wanderungen daher auch immer mindestens zwei Lamas mitgeführt werden, die die Verantwortung für ihre Gruppenmitglieder übernehmen und auf diese achten. Dazu zählen übrigens auch die Menschen, welche die Tiere begleiten. Erst in der moderneren Zeit trainierten Menschen Alpakas, um tiergestützte Aufgaben zu übernehmen und gleichzeitig den Nutzen aus der Wollproduktion zu ziehen. Interessant war auch, dass Alpakas in der Wildnis, ohne den Menschen nicht überleben könnten.
Bei der Haltung sollte unbedingt beachtet werden, dass männliche und weibliche Tiere voneinander getrennt sind. Ferner sollten sie einen stressarmen Alltag oder viele Ausweichmöglichkeiten haben. Alpakastuten können ab ihrem 2. Lebensjahr ein Fohlen gebären. Allerdings werden sie nicht mehr schwanger, wenn sie einmal einem großen Stress ausgesetzt waren. Daher achten erfahrene Besitzer und Züchter darauf, dass sich Besucher und Tiere nicht gegenseitig einschränken oder gefährden. Linda Hanspach und ihre Mutter sind übrigens ausgebildete Geburtshelferinnen und unterstützen ihre Alpakastuten beim Gebären.
Auf das ?Spucken? von Lamas befragt, erfuhren wir, dass dies nur passiert, wenn die Tiere sich gegenseitig duellieren (Revier- oder Rangkämpfe) bzw. wenn sie sich gegen eine Gefahr verteidigen wollen. Da sie den Menschen nicht als eine solche von Natur aus ansehen, wären wir keine Opfer einer solchen Spuckattacke. Frau Linda Hanspach beantwortete geduldig all unsere Fragen. Währenddessen nahmen die Kinder und teilweise auch ihre Eltern gern Platz in den Hängemattenschaukeln oder streichelten die Tiere und fütterten sie mit Stroh.
Anschließend ging es zu der liebevoll vorbereiteten Kaffeetafel, welche neben der Weide stand. Dort konnten wir die Tiere ? leider meist nur noch aus der Ferne ? beobachten. Für uns wäre ein Besuch von einem Alpaka an der Kaffeetafel zauberhaft gewesen. Nichtsdestotrotz schien dies die Kinder nicht zu stören. Sie spielten begeistert am Weidezaun, probierten, den Tieren frische Kräuter zu geben oder sie zu streicheln. Dies war für uns schön anzusehen. Auch die Erwachsenen konnten einen entspannten und fröhlichen Nachmittag bei herrlichem Sommerwetter genießen, sich kennenlernen und in Gesprächen über verschiedenste Themen austauschen.