Kinderarche Sachsen e.V.
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der freien Jugendhilfe
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Der Internationale Citylauf Dresden eröffnet seit einem viertel Jahrhundert die sächsische Laufsaison und ist einer der ersten Laufsportveranstaltungen der Landeshauptstadt. Vier Kinder und ein Erzieher aus Radebeuler Wohngruppen nahmen in diesem Jahr bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt die 5-Kilometer-Strecke in Angriff. Nach dem Start direkt vor dem Dresdner Rathaus schlängelte sich das bunte Läuferfeld mit mehr als 500 Läufern durch die Stadt, vorbei an Zwinger und Terassenufer.
Die gesamte Strecke war von vielen Zuschauern gesäumt, die die Läufer anfeuerten. Trommler sorgten an verschiedenen Abschnitten der Strecke für heiße Rhythmen, die die Läufer noch schneller laufen ließen. Schon kurz nach dem Start zeigte sich, dass Jenniffer ganz vorn mitlaufen wird. Am Ende kam sie als 15. ins Ziel. Eine tolle Leistung!
Die Freunde Alexander und Dennis liefen die gesamte Strecke gemeinsam. Claudia und Erzieher Falk ließen es etwas langsamer angehen. Aber auch sie hatten am Ende Zeiten um die 30 Minuten vorzuweisen.
Was treibt Kinder und Jugendliche dazu, am Wochenende freiwillig zeitig aufzustehen und sich über eine Laufstrecke von 5 Kilometern zu quälen? Wie fühlt man sich dabei? Muss man jeden Tag rennen, um einen solchen Lauf zu bestehen? Das folgende Interview gibt Antwort auf diese Fragen.
Wie war euer Lauf?
Jenniffer: Es war anstrengend und ziemlich lang. Es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht.
Claudia: Ich fand es sehr anstrengend aber auch schön.
Dennis: Mein Lauf war gut. Ich bin mit meinem Freund Alex gemeinsam gelaufen. Manchmal bin ich extra etwas langsamer gelaufen, damit Alex dran bleiben kann. Wir wollten ja gemeinsam ins Ziel laufen.
Alex: Das war echt cool. Die Stimmung an der Strecke war richtig gut und alles war super organisiert.
Falk: Das war die erste sportliche Herausforderung nach meinem Unfall im September 2013. In der letzten Zeit habe ich regelmäßig trainiert, um mich auf den Lauf vorzubereiten. Das hat sich ausgezahlt. Ich bin froh, dass ich die 5 km ohne Schmerzen meistern konnte.
Seid ihr zufrieden mit eurer Laufzeit?
Jenniffer: Ja, sehr zufrieden! Ich bin als 15. ins Ziel gekommen. Der 15. Platz von 500 Läufern ist doch super!
Claudia: Ich bin zufrieden mit meiner Zeit. Es stört mich nicht, dass ich von unserer Gruppe die Letzte war. Hauptsache ist, dass ich es geschafft habe.
Dennis: In meiner Altersklasse habe ich den 18. Platz belegt. Das finde ich gut.
Alex: Mein Ergebnis hätte schlechter sein können. 27 Minuten sind in Ordnung.
Falk: Auf die Zeit kam es mir überhaupt nicht an. Ich freue mich aber über die guten Ergebnisse der Kinder. Es ist das erste Mal, dass sie mich hinter sich gelassen haben.
Gab es interessante Begebenheiten während des Laufes?
Jenniffer: Ich habe einen Jungen aus meiner Schule getroffen, der in eine höhere Klasse geht. Ich war schneller als er.
Claudia: Ich habe unter den Trommlern den Sven entdeckt, der mit uns mal das Trommelprojekt durchgeführt hat.
Alex: Als ich am Verpflegungspunkt Wasser im Laufen trinken wollte, habe ich mich vollgesabbert. Man kann im Laufen nicht trinken. Also habe ich mir den Rest Wasser über den Kopf geschüttet. Das hat auch schön erfrischt.
Falk: Ich habe meinen ehemaligen Lehrer getroffen, mit dem ich vor 28 Jahren schon mal gemeinsam Marathon gelaufen bin. Um sich unter den vielen Läufern zu finden, hatten wir uns damals einen besonderen Ruf ausgemacht. Ich musste sehr lachen, als ich nun während des Laufes in Dresden plötzlich hinter mir das bekannte ?Urri-Urri? hörte.
Was hat euch am meisten gefallen?
Jenniffer: Am besten fand ich Trommler an der Strecke. Die haben richtig Stimmung gemacht.
Claudia: Ich fand es toll, dass ich die 5 Kilometer geschafft habe.
Dennis: Am schönsten waren der Zieleinlauf und die Stimmung dort. Cool war, dass die Strecke mit einer Video-Drohne überwacht wurde. Die habe ich öfter am Himmel gesehen.
Alex: Die Verpflegung, Absperrung der Strecke und die gesamte Organisation fand ich toll.
Falk: Ich fand die Stimmung an der Stecke richtig gut. Da sind nun schon 150 Läufer vor mir gelaufen und die Zuschauer feuern einen immer noch an.
Wie sieht euer Training aus?
Jenniffer: Ich spiele oft Fußball und trainiere zwei Mal die Woche beim RBC. An den Wochenenden haben wir oft Punktspiele. Da laufe ich genug.
Dennis: Ich spiele auch beim RBC in der D-Jugend.
Claudia: Viermal in der Woche gehe ich zum Tanztraining. Das ist sehr anstrengend, weil wir da auch viel Kraft und Ausdauer trainieren.
Alex: Ich trainiere oft selbst, mache Liegestütze, Kniebeuge, Setups und anderes. Oft laufe ich auch den steilen Berg zur Aussicht hinauf.
Falk: Derzeit gehe ich noch mehrmals in der Woche zur Physiotherapie und mache auch im Fitnessstudio regelmäßig Übungen, um mein verletztes Bein zu trainieren. Wenn das Wetter gut ist, fahre ich viel Fahrrad.
Was sind eure nächsten sportlichen Höhepunkte?
Jenniffer: Der Stadtlauf in Dresden am 14.6. Vielleicht laufe ich da sogar die 10 Kilometer. Da muss ich aber vorher noch etwas mehr trainieren. Ich finde es schade, dass wir in diesem Jahr nicht am Treppenlauf teilnehmen.
Dennis: Die Punktspiele meiner Mannschaft und der Stadtlauf in Dresden am 14.6.
Claudia: Beim Stadtlauf in Dresden werde ich auch wieder starten.
Alex: Mit meiner Gruppe gehe ich bald auf Osterwanderung. Wir wandern da fast 100 Kilometer. Das machen wir schon seit mehreren Jahren. Beim Stadtlauf im Juni möchte ich auch dabei sein.
Falk: Ich werde nach Ostern wieder ins Volleyballtraining einsteigen. Im Juni starte ich mit der Kinderarche beim Drachenbootrennen. Beim Stadtlauf im Juni möchte ich gemeinsam mit meinen Schützlingen teilnehmen. Sehr gern möchte ich im nächsten Jahr wieder gemeinsam mit Kindern, Erziehern und anderen Mitarbeitern der Kinderarche beim Treppenlauf in Radebeul starten.