Kinderarche Sachsen e.V.
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der freien Jugendhilfe
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Die 17-jährige Katharina aus unserer heilpädagogischen Wohngruppe Lichtenstein hilft gerne beim Kochen. Vor kurzem kochte sie zusammen mit ihrem Freund für seine Familie selbstgemachte Spätzle. Letzten Sonnabend wollte sie nun die Mitbewohner der Wohngruppe von ihren Kochkünsten überzeugen. So wurden die fertigen Spätzle aus der Tüte in den Vorratsraum verbannt und statt dessen Mehl, Eier, Salz, Milch und Zwiebeln hervorgeholt.
Einen Spätzlehobel, den Katharinas Freund ihr in der Woche mitbringen wollte, lehnte sie ab. ?Das schaffe ich auch so.? Grinsend äußerte er seine Bedenken, was das Mädchen aber nur noch mehr motivierte. Die Zutaten miteinander zu vermischen und den Teig zu kneten, war die einfachste Aufgabe. Dann aber begann das Abenteuer.
?Orr, Frau Saggau, ich drehe durch!?, ruft Katharina aus der Küche, während sie versucht, zähe Teigteile in kochendes Wasser zu bringen. Jeder Koch hätte seine Hände über dem Kopf zusammengeschlagen! Es dauerte nicht lange, und die Küche glich einer Bäckerstube, in der es explodierte: überall Teig an den Schränken, auf dem Herd, auf dem Fußboden, an dem Mädchen. ?Brauchst Du Hilfe? Wollen wir nicht doch lieber die Spätzle aus der Tüte nehmen??, fragte die Erzieherin vorsichtig. ?Sagen Sie nichts, lassen Sie mich einfach machen!?, war die bestimmte Antwort.
Mittlerweile war es 12 Uhr, die obere Gruppe kam zum gemeinsamen Mittagessen. Der elfjährige Manjet, der vor einigen Wochen mit einem Erzieher der Gruppe auch selber Spätzle zum Mittag gekocht hatte, bot Katharina seine Hilfe an. Dankbar nahm sie an.
Nach 20 Minuten war der Teig aufgebraucht. Die ?kleinen Würmchen? im kochenden Wasser sahen wirklich aus wie Spätzle und sie schmeckten allen Bewohnern sehr gut.
?Zu meinem Freund sagen wir, die Zubereitung verlief ohne nennenswerte Probleme. Ok??, sagte Katharina laut lachend. Vielleicht klappt das ja in vier Wochen, denn da möchte das Mädchen den dritten Versuch starten. Im Notfall wäre Manjet auch gern wieder dabei.