Kinderarche Sachsen e.V.
Anerkannter Träger
der freien Jugendhilfe
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?Halt!?, ?Stopp?, ?Lassen Sie mich los!?, so hallte es im Sommer für eine Woche durch die Räume und den Garten der Radebeuler Kita ?Kinderkreis Natur, Heimat und Gesundheit?. Die Hortkinder erhielten die Möglichkeit, mit Hilfe von Spendengeldern an einem fünftägigen Programm mit den Schwerpunkten Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung teilzunehmen. Durchgeführt wurde das Programm von einem Trainer des deutschen Ju-Jutsuverbandes.
Jeden Morgen von 9:00 Uhr bis 12:30 Uhr befassten sich die Kinder mit den oben genannten Themen. Neben einigen Theorieanteilen zu unterschiedlichen Arten von Gewalt, z.B. physische Gewalt, verbale Gewalt oder Mobbing, trainierten die Kinder in Rollenspielen, wie sie sich übergriffigen Erwachsenen gegenüber verhalten können. Sie lernten, ihre Hemmungen abzubauen und mit lauter Stimme um Hilfe zu rufen. Zusätzlich lernten sie auch, Grenzüberschreitung mittels ihrer Körpersprache auszudrücken.
Wichtig war, die Trainingsregeln zum Umgang innerhalb der Gruppe einzuhalten: Keiner tut einem anderen Kind beim Training weh, wenn einer spricht, hören die anderen Kinder zu und keiner redet dazwischen. Wer etwas sagen möchte, meldet sich.
So konnten sich die Kinder gegenseitig von ihren Erfahrungen mit grenzüberschreitendem Verhalten oder Formen von Gewalt, die sie erlebt hatten, berichten. Sie lernten, dass das beste Mittel gegenüber einem Erwachsenen das Wegrennen ist. Denn Kinder haben von der Kraft her gegenüber einem Erwachsenen keine Chance, auch nicht mit den besten Kampftechniken. Trotzdem bekamen sie von ihrem Trainer einige Techniken beigebracht, wie man sich befreien kann, wenn man festgehalten wird.
?Dabei müsst ihr so laut ihr könnt um Hilfe schreien, so dass andere Erwachsene möglichst auf euch aufmerksam werden?, so der Trainer. ?Wenn es Euch gelungen ist, euch zu befreien, dann sucht euch eine Rettungsinsel.? Die Kinder überlegten gemeinsam, was solche Rettungsinseln sein könnten. Sie kamen zu dem Ergebnis: Alles, wo andere Menschen sind, könnte eine Rettungsinsel sein. Falsch wäre es beispielsweise, in Richtung Wald zu rennen.
Aber nicht nur das Verhalten gegenüber fremden übergriffigen Erwachsenen war Thema in dieser Woche, auch wie man innerhalb der Kindergruppe mit ?Streithähnen? umgeht, wurde zum Thema gemacht. Auch hier trainierten die Kinder mittels Rollenspielen, zwei sich streitende Kinder zu trennen. Sie besprachen in der Gruppe, welches Vorgehen hilfreich und welches Verhalten in diesem Fall weniger hilfreich war. Selbst Hausaufgaben gab es. Jedes Kind bekam ein Arbeits- und Begleitheft, in welchem es am Nachmittag das am Tag gelernte nochmals festigen konnte. Als Fazit lässt sich sagen: Es war eine ereignisreiche und intensive Woche für die Kinder und für uns.