Kinderarche Sachsen e.V.
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der freien Jugendhilfe
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In den Ferien konnten die Kinder der Wohngruppe Lichtenberg zum Winterurlaub ins schöne Erzgebirge fahren. Vom 15. bis 18. Februar übernachtete die Gruppe im Pfarrhaus in Hermannsdorf (bei Annaberg-Buchholz), einem einfachen, aber sehr liebevoll eingerichteten alten Fachwerkhaus direkt neben der Kirche. Schon am ersten Tag loteten die Kinder die Wiesen hinterm Haus als Fußballplatz aus. Viele Ausflüge in den Folgetagen boten Abwechslung und brachten Kultur und Geschichte des Erzgebirges näher.
So erfuhren die sechs Kinder und die beiden begleitenden Erzieher bereits am ersten Tag, was es mit der ?Binge? nahe der Kleinstadt Geyer auf sich hatte. Viele alte Bergwerksstollen, die zu dicht aneinander gegraben wurden, führten letztlich zum Einsturz des gesamten Berges. Die Reste davon ließen sich in diesem Freilichtmuseum noch gut erkennen. Tags darauf ging es unter Tage. Zur Besichtigung der Zinngrube in Ehrenfriedersdorf fuhren die Kinder im alten Bergmannsfahrstuhl 100 Meter in die Tiefe, nicht ohne vorher die notwendige Schutzkleidung anzulegen. Mit der Grubenbahn zu verschiedenen Stationen gefahren, konnten Vorführungen alter Bergwerkgeräte bestaunt werden. Kaum vorstellbar, unter welchen Bedingungen (Lärm, Dreck, Sauerstoffmangel, schlechte Sicht) die Menschen lange Zeit arbeiten mussten, nur um etwas Zinn zu fördern, auch wenn es als Grundprodukt für Bronze (Münzen, Kanonen) unabdingbar war. Die interessante Führung umriss auch die Geschichte des Bergbaus im gesamten Erzgebirge bis in die Neuzeit: eine Geschichtsstunde der besonderen Art.
Am Nachmittag spazierten alle sechs Kinder mit ihren Erziehern bei Hermannsdorf über die Felder und Wälder. Nach den engen Bergwerksstollen am Vormittag tat die klare Gebirgsluft ebenso gut wie die weite Sicht über das Erzgebirge.
Am nächsten Morgen ? es war Mandys 17. Geburtstag ? besuchte die Gruppe mit ihr die Eisbahn auf dem Annaberger Marktplatz. Zwar klein aber fein, war die Eisbahn bald von sieben weiteren Eiskunstläufern bevölkert. Viele bewiesen Mut und Ausdauer beim Erlernen der ersten Gehversuche in Schlittschuhen. Mit der Zeit klappte es immer besser und schon bald kam es zu Fangespielen auf der Eisfläche, zu denen sich auch andere Kinder dazugesellten. Nachmittags, nachdem Mandy mit einer Geburtstagstorte die Gruppe verwöhnt hatte, führte ein Spaziergang auf den Pöhlberg. Von dort hat man eine super Aussicht auf das Erzgebirgsland. Eigentlich. An diesem Tag war die Sicht aber leider sehr schlecht. Dafür bot sich auf dem Gipfel die einzige Gelegenheit für eine Schneeballschlacht. Nirgendwo sonst fand sich so viel Schnee wie dort.
Am vierten Tag, dem Tag der Abreise, rundete noch ein Besuch der Burg Scharfenstein die Ferienfahrt ab. Bei erstaunlichen 11 Grad Celsius fühlte es sich schon wie Frühling an. Und während an der Burgmauer die Krokusse blühten, spürte jeder, dass der Winter nun wirklich zu Ende geht. Schade.
Ein großer Dank an dieser Stelle der Firma Weichelt aus Weigmannsdorf, die mit ihrer Spende die Ferienfahrt erst ermöglicht haben. Durch ein abwechslungsreiches Programm über und unter Tage erlebten die Kinder der Wohngruppe Lichtenberg Winterfreuden im Erzgebirge.